Produktion

Die Philosophie
Guter Whisky entsteht nicht zufällig. Er ist ein Ergebnis aus Erfahrung, richtigen Entscheidungen und Geduld. Von der aufwendigen Herstellung des Rohbrandes, über die sorgfältige Auswahl der Fässer für die langjährige Lagerung am richtigen Ort, bis hin zum fertigen Whisky ist es ein weiter und beschwerlicher Weg.
So ist es für uns wichtig, dass alle Komponenten, die für die Produktion wichtig sind, sorgfältig ausgewählt werden und kompromißlos von bester Qualität sind.
Die alkoholische Gärung
Die Basis für jeden guten Whisky ist das, was ins Fass gefüllt wird. Es handelt sich um einen ca. dreiundsechzigprozentigen Feinbrand der auch als New Make bezeichnet wird. Dieser entsteht für unseren Whisky in einer Brennerei, die bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts Getreide in Spirituosen verwandelt. Durch die jahrzehntelange Erfahrung unseres Brennmeisters gelingt es uns, einen Rohbrand herzustellen, der genau unseren Vorstellungen entspricht. Die Column Stills Brennanlage verfügt über die richtige Größe, unseren Plan umzusetzten, alle Fässer eines Jahrgangs mit dem selben Rohbrand zu befüllen. Mit ihr lässt sich zudem der sogenannte Mittellauf (Heard) perfekt vom Vor- (Head) und Nachlauf (Tail) beim Brennvorgang abtrennen, wodurch eine unübertroffene Klar- und Reinheit garantiert ist. Beide Vorzüge waren mit kleineren, zugegebenermaßen romantischer anmutenden Pot Stills Brennanlagen, nicht zu realisieren.


Das Fass
Auch bei der Fertigung bzw. Auswahl der Fässer, in denen der Rohbrand für viele Jahre eine möglichst anspruchsvolle Bleibe finden soll, sind wir zu keinem Kompromiss bereit. Wie schon beim Brennen verlassen wir uns auch bei der Fassherstellung auf deutsche Handwerksqualität. Nicht nur um diesen Anspruch zu erfüllen, sondern auch um möglichst regional zu bleiben, lassen wir gern bei unserem Böttchermeister um die Ecke (in Neu Zittau bei Berlin) fertigen.
Und auch bei der Auswahl des Holzes werden bei uns weder Kosten noch Mühen gescheut. Dazu kommt eine gewisse Experimentierfreude, die uns immer wieder bewegt, auch mal exotische Holzarten zu verarbeiten. Ob slawonische Eiche oder auch amerikanische Weißeiche, bei jedem Jahrgang wird es einige Überraschungssorten geben. Grundsätzlich werden unsere unterschiedlichen Geschmacksnoten aber auch durch das “Toasten” des fertigen Fasses über Eichenholzfeuer bestimmt. Je nach Stärke der Toastung erzeugen wir damit unterschiedlich rauchige Noten in unserem Whisky.
Es kommt nicht auf die Größe an: Ganz im Gegenteil. Je kleiner das Fass, desto eher kann der Rohbrand seinen Geschmack entwickeln und zum ausgereiften Whisky werden. So sollte man sich nicht nur von den “Jahreszahlen” leiten lassen: Ein Dreijähriger aus einem 100 Literfass kann durchaus mit einem Achtjährigen aus einem 500 Literfass mithalten. Deswegen lagern wir unseren Whisky ausschließlich in 100 und 200 Literfässern.
Die Lagerung
Nach der aufwändigen Befüllung der Fässer – das geschieht bei uns nach wie vor mit Muskelkraft- bekommen diese aber nun endlich ihre wohlverdiente Ruhe. Mindestens drei Jahr verbringen sie im Lager, werden von Zeit zu Zeit etwas abgestaubt, auf mögliche Inkontinenz überprüft und bei jedem Besuch liebevoll gestreichelt.
Kommen wir nun zum Wetter: Im Gegensatz zu seinen irischen und schottischen Konkurenten wird deutscher Whisky in deutlich stärkerem Maß den Elementen ausgesetzt. Temperaturunterschiede von über 50 K sind insbesondere in Brandenburg keine Seltenheit. Auch sind Schwankungen der Luftfeuchtigkeit deutlich größer als auf den “Inseln”. Nicht zuletzt diese Bedingungsunterschiede machen den deutschen Whisky seit einigen Jahren so beliebt, denn sie nehmen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf den Geschmack.
Diese starken Wetterunterschiede sollen natürlich möglichst direkt an das Lagergut weitergegeben werden. Daher lag es nahe, eine ortsübliche Scheune zum Lagerhaus umzubauen. So können sich unsere Fässer am temperamentvollen Charakter Brandenburgs durch eine gute Durchlüftung des Lagers Tag für Tag erfreuen. An manch stürmischem Wintertag ist dann das eine oder andere Fass auch schon mal mit Schnee bedeckt.
